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collecting stories – Sammeln mit Alltagsexpert:innen der Migrationsgesellschaft 2022 bis 2025

Die Objekte in Museumssammlungen sind Zeugen der Vergangenheit. Dank ihnen können wir heute nachvollziehen, wie die Menschen vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten gelebt, welche Ereignisse sich zugetragen haben oder welche Werte und Normen damals galten. Doch was hinterlassen wir nachfolgenden Generationen? Was bewegt uns heute und muss für die Zukunft erhalten bleiben? Diesen Fragen gehen Mitarbeiter:innen des Stadtmuseums gemeinsam mit der Bevölkerung nach.

In diesem mehrjährigen Pilotprojekt wird die Sammlung des Stadtmuseums Aarau mit der Migrationsbevölkerung multiperspektivisch erweitert und die Sammlungsarbeit so demokratisiert. Ziel ist es, eine Vielfalt an Lebenswelten und unbekannte oder verdrängte Wirklichkeiten sichtbar zu machen, gleichzeitig aber auch Stereotypen und Fremdzuschreibungen zu vermeiden. Dazu braucht das Museum Unterstützung von Alltagsexpert:innen. Gemeinsam mit Fachpersonen recherchieren und entscheiden sie über Neuzugänge für die Museumssammlung und präsentieren die Objekte in kleinen, temporären Ausstellungen oder Veranstaltungen.

In der Projektphase 2022 formierte sich eine Arbeitsgruppe aus Aarauer:innen mit und ohne Wurzeln in der Türkei. Als Ausgangspunkt für das Bestimmen der neuen Objekte wählten sie das Thema Freundschaft. In einem Videointerview beantworteten zwei Freundinnen und zwei Freunde Fragen zu ihrer Beziehung: In welchen Situationen haben sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten erwartet oder erlebt? Was haben sie voneinander gelernt oder was können sie nicht nachvollziehen? Und gibt es Objekte, die an die gemeinsame Zeit erinnern? Die zwei Objekte und ihre Geschichten – eine Kaffeetasse aus der Türkei und ein Modellflugzeug der Swiss – sind nun Teil der Museumsammlung und aktuell in der Dauerausstellung «100xAarau» zu sehen.