Direkt zum Inhalt springen

Woche gegen Rassismus – Filmsonntag

Im Rahmen der Aktionswoche «Aargau gegen Rassismus» lädt die Anlaufstelle Integration Aargau (AIA) zu einem Filmsonntag im Stadtmuseum Aarau ein. Anhand dreier Filme wird das Thema aus sehr unterschiedlichen Perspektiven betrachtet.

11.15 Uhr: Willkommen in der Schweiz, Schweiz 2017, 83 Min.
Im Sommer 2015 suchen eine Million Menschen auf der Flucht Schutz in Europa. 40'000 schaffen es bis in die Schweiz, zehn werden vom Kanton Aargau der reichen Gemeinde Oberwil-Lieli zugeteilt. Aber Andreas Glarner, Gemeindepräsident und SVP-Nationalratskandidat, will ein Exempel statuieren. Er weigert sich, in seinem Dorf Flüchtlinge aufzunehmen. Johanna Gündel, Studentin und Tochter eines lokalen Gemüsebauern, organisiert mit der IG Solidarität den Widerstand gegen diese Nein-Politik. Ausgehend von den Ereignissen in Oberwil-Lieli erzählt «Willkommen in der Schweiz» gleichnishaft von der Schweiz in Zeiten der sogenannten Flüchtlingskrise.

13.00 Uhr: Wir sind jung. Wir sind stark. Deutschland 2014, 122 Min.
Montag, 24. August 1992: Die Straßen von Rostock-Lichtenhagen sind übersät mit ausgebrannten Autowracks, Pflastersteinen, leeren Flaschen. Am Abend zuvor hatte sich ein Mob von 2000 Menschen vor einem Asylbewerberheim in der Plattenbausiedlung versammelt, "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" skandiert und Molotowcocktails gegen das Haus geschleudert. Tausende pöbeln gegen Ausländer, eine Gewaltorgie wird zum Volksfest. Der Spielfilm "Wir sind jung. Wir sind stark." erzählt von den Anschlägen auf Asylbewerberheime in Rostock-Lichtenhagen im Sommer 1992. Gespenstisch aktuell. Ab 12 Jahren.

15.30 Uhr: For Ahkkem, USA 2017, 89 Min.
"Es gibt keine Optionen mehr", macht der Jugendrichter der 17-jährigen Daje klar. Wegen Aufsässigkeit flog sie von der öffentlichen Schule. Ihre letzte Chance ist eine private Institution für Schwererziehbare. Nach und nach skizziert der Film das Ausmass der Perspektivlosigkeit schwarzer Jugendlicher in St. Louis, Missouri. Daje zählt auf, wie viele ihrer Freunde erschossen wurden. Ihr Freund Antonio rechnet nicht damit, das achtzehnte Lebensjahr zu erreichen. Im Hintergrund läuft die Berichterstattung über Ferguson. Doch Daje kämpft. Auch als sie schwanger wird, gibt sie nicht auf. Eine sehr persönliche, packende Coming-of-Age Geschichte, die einen erschüttert, tief bewegt und dennoch hoffungsvoll zurück lässt.

Die Filme werden ohne Pause gespielt. Pro Film (inkl. Museumseintritt) Fr. 5.–.


Weitere Informationen zur Aktionswoche gegen Rassismus finden Sie auf der Homepage von AIA und auf dem Flyer.