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17 x Neuchâtel. Städtepartner im Dialog. 18. Juli - 11. August 2019

17xNeuchâtel im Stadtmuseum Aarau - vielfältige Stadtgeschichten

Mit der Wiedereröffnung und Neukonzeption des Stadtmuseums Aarau im Frühjahr 2015 wurden auch die zwanzig historischen Räume des mittelalterlichen Wehrturms mit einer neuen Dauerausstellung bespielt: 100xAarau zeigt nicht «die» Aarauer Geschichte, sondern eine Vielfalt spannender Lebensgeschichten von Menschen, die in Aarau leben und gelebt haben. Die Auswahl der Geschichten ist stark von der Museumssammlung, in welcher berühmte Männer aus dem 19. Jahrhundert am besten dokumentiert sind, geprägt und wurde deswegen mit weiteren ergänzt. Wie bei vielen historischen Sammlung wird deutlich: Geschlecht, Status und Epoche sind entscheidend dafür, welche Personen und Geschichten im historischen Gedächtnis gespeichert werden. Das Konzept von 100xAarau kann mit neuen Geschichten erweitert und mit anderen Perspektiven vervielfacht werden.

Inspiriert von der Dauerausstellung setzten sich die Kunstschaffenden von Visarte Neuchâtel mit der Frage auseinander, welche Geschichten es über die Stadt Neuenburg zu erzählen gibt. Was verbinden sie mit ihrer Stadt? Was macht sie aus und was ist charakteristisch für sie? Gleichzeitig aber auch: Welche Parallelen gibt es zu Aarau und worin unterscheiden die beiden Städte sich? Die Antworten auf diese Fragen sind zahlreich. Siebzehn präsentieren uns die Mitglieder von Visarte Neuchâtel.

Mit ihren Arbeiten bieten die Kunstschaffenden ihre individuellen und persönlichen Perspektiven auf die Stadt Neuchâtel. So wie bei Claire Pagni, die die Nuancen des Neuenburgersees über die Jahreszeiten hinweg beobachtete. Oder wie bei Marie-Claire Meier, deren Arbeit an ihre Grossmutter erinnert, die als Schneiderin einen eigenen Laden führte, was ungewöhnlich war für eine Frau jener Zeit. Natur und vor allem das Wasser, welches wortwörtlich in die Arbeiten von Catherine Aeschlimann oder Alina Mnatsakanian einfloss, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Kunstschaffenden sensibilisieren auch für problematische Entwicklungen, so wie Laurent Guenat, der mit einem Herbarium auf die schwindende Biodiversität der Jura-Weide verweist oder Benjamin Jendly, der die Oberflächlichkeit von Schönheitswettbewerben und sozialen Netzwerken kritisiert. Bezüge zu bedeutenden Künstlern und Denkern, Neuenburger Handwerkskunst und Industrie-Vergangenheit sind ebenfalls in den Arbeiten zu entdecken.  

Die Ausstellung bot den Aarauerinnen und Aarauern, aber auch den Besucherinnen und Besuchern aus Neuenburg einen einmaligen und einzigartigen Blick auf Neuenburg.

Flavia Muscionico
Kuration/Partizipation Stadtmuseum Aarau

Die Kunstschaffenden

Catherine Aeschlimann | Jean-Marie Bidet | Dominique Grisoni | Laurent Guenat | Maryse Guye-Veluzat | Verena Hillairet | Madeleine Jaccard | Benjamin Jendly / Silas | Dominique Lévy | Marie-Claire Meier | Alina Mnatsakanian | Carla Neis | Claire Pagni | Geneviève Petermann | Jocelyne Rickli | Anca Seel | May-Lucy Süess

Bildergalerie der Werke (Fotos: Peter Koehl)

Bilder der Vernissage vom 18. Juli 2019 (Fotos: Peter Koehl)

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